Neues aus der Bürgerstiftung Dülmen

von H.Klausdeinken

 

Neues aus der Bürgerstiftung Dülmen

Im Jahr 2021 starb ein alleinstehender Dülmener Bürger im Alter von 72 Jahren. Er hatte sich offenbar schon mehrere Jahre zuvor entschieden, sein gesamtes Eigentum der Bürgerstiftung Dülmen zu vererben und dies in einem notariell hinterlegten Testament verfügt. Die Bürgerstiftung ist für diese Entscheidung äußerst dankbar, wird sie dadurch doch in die Lage versetzt, regelmäßig hohe Einnahmen zu erhalten und damit viele ihrer Projekte und Förderentscheidungen dauerhaft zu sichern. Konkret besteht das Erbe vor allem aus einem zentral gelegenen größeren Grundstück mit einem aufstehenden Einfamilienhaus. Nach intensiver Diskussion und Abwägung hat sich der Vorstand entschlossen, das Objekt im Wege eines Erbpachtvertrages zu vergeben. Diese Lösung erscheint für eine Stiftung geradezu ideal, sorgt sie doch einerseits für einen stetigen und kalkulierbaren Mittelzufluss, erhält aber gleichzeitig das Objekt dauerhaft im Eigentum der Stiftung.

Bei der Vergabeentscheidung konnte außerdem gemeinsam mit den Erbpachtnehmern darauf geachtet werden, dass die künftige Bebauung des Grundstücks sich möglichst verträglich in die vorhandene Umgebung einfügt. Als Projektentwickler und Architekt konnten Herr Terhorst und Herr Dammann als Vertragspartner gewonnen werden.

 

Bericht der Dülmener Zeitung vom 12.03.2022

Bürgerstiftung erbt Grundstück

Erbpacht sichert dauerhaft Erlöse

Geerbt hat die Bürgerstiftung Dülmen: Das 1475 Quadratmeter große Grundstück wird über einen Erbpachtvertrag vergeben. Die Erbpacht sichert dauerhaft Erlöse, mit denen Projekte finanziert werden.

Von Patrick Hülsheger

Freitag, 11.03.2022, 17:55 Uhr

Der Vorstand der Bürgerstiftung Dülmen präsentierte mit Thomas Terhorst (3.v.r) und Richard Dammann (3.v.l.) das Vorhaben an der Brentanostraße. Hier sollen bis zu 15 Eigentumswohnungen entstehen Foto: Patrick Hülsheger

„Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen in die Bürgerstiftung“, sagt Berthold Büning, Vorsitzender Stiftung. Ein alleinstehender Dülmener hat der Bürgerstiftung sein Eigentum vererbt. Dazu gehört auch ein 1475 Quadratmeter großes Grundstück an der Brentanostraße, welches nun über einen Erbpachtvertrag vergeben wird.

„So bekommen wir auf Dauer Erlöse, um unsere verschiedenen Projekte zu fördern“, erklärt Büning. Mit dem Erbpachtvertrag über 99 Jahre „profitieren nicht nur wir, sondern auch die nachfolgenden Generationen.“

Das Grundstück entwickeln werden Thomas Terhorst und Richard Dammann. Geplant sind bis zu 15 Eigentumswohnungen auf zwei Etagen, dazu eine Tiefgarage. „Diese sind barrierefrei und das Haus wird energetisch eine gute Sache“, berichtet Dammann.

 

 

Bericht DülmenPlus
Nach Hauserbschaft der Bürgerstiftung errichten Investoren 15 Wohnungen

veröffentlicht von Reimund Menninghaus 11. März 2022

Dülmen (men).

Seit mehr als 20 Jahren existiert die Bürgerstiftung Dülmen und engagiert sich in vielfältiger Hinsicht gemeinnützig unter anderem in den Bereichen Jugend, Altenhilfe, Bildung, Sozialwesen, Kultur und Integration, aber auch mit unbürokratischer Hilfe in akuten Notfällen. Ein 72-jähriger  alleinstehender Dülmener, der dies unterstützen wollte und 2021 verstarb, vermachte im Rahmen eines notariellen Testaments sein Holzhaus mit dem 1.475 Quadratmeter großen Grundstück in der Brentanostraße 5 – sein gesamtes Eigentum – der Bürgerstiftung.

„Wir sind sehr, sehr dankbar, dass ein Dülmener Bürger uns, der Bürgerstiftung, das Vertrauen geschenkt und uns sein Haus  vererbt hat. Und wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass das Geld im Sinne des verstorbenen Bürgers verwendet wird“, sagte Berthold Büning, Vorsitzender der Bürgerstiftung, am Freitag bei einem Pressegespräch auf dem ererbten Gelände. Die Überlegung, dass eine Stiftung auf Ewigkeit angelegt ist, war dann auch Hintergrund für die Entscheidung im Vorstand der Bürgerstiftung, das Grundstück nicht zu verkaufen, sondern auf dem Weg eines auf 99 Jahre angelegten Erbpachtvertrags an Investoren zu vergeben, so dass künftig regelmäßig Geld zur Bürgerstiftung fließt, die dies dann gemeinnützig einsetzt.

Mit Richard Dammann und Thomas Terhorst sind nun zwei Dülmener diejenigen, die mit der Bürgerstiftung Dülmen den Vertrag unterzeichnet haben und das Gelände entwickeln werden. „So in etwa, wie wir es am Brokweg gemacht haben“, sagt Richard Dammann. Das heißt: Es wird zweigeschossig gebaut, mit Satteldach, mit ortsüblicher Klinkerfassade,  mit KfW-Effizienzhaus-40-Energiespar-Standard, barrierefrei, beheizt mit Erdwärme. Außerdem wird eine Tiefgarage gebaut. Entstehen werden bis zu 15 Eigentumswohnungen, erklärte Richard Dammann, der zu dem Pressetermin eine Vorab-Handzeichnung der geplanten Gebäudeerscheinung mitgebracht hatte. Und auch über Grünfläche werde das Grundstück verfügen.

Ganz bewusst wird der Bau nicht größer als zweigeschossig gebaut: Denn der Bürgerstiftung ist es wichtig, dass das Gebäude sich in die umgebende Bebauung einfügt und in der Nachbarschaft Akzeptanz erfährt, wurde bei dem Pressetermin deutlich gemacht. Es habe auch schon Gespräche mit Nachbarn gegeben, um das Projekt dort vorzustellen.

Bevor neu gebaut wird – Fertigstellung könnte eventuell um Ostern 2024 herum sein –, wird das bisherige Gebäude, ein Finnland-Holzhaus aus den 1980er Jahren, von dem Grundstück entfernt.

Überlegungen, das Holzhaus Bohle für Bohle abzutragen, habe es gegeben, so Investor Thomas Terhorst. Jedoch seien die Hölzer miteinander verzapft, so dass sich dieses Unterfangen als kaum oder gar nicht durchführbar erwiesen habe.

 

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Zum Hintergrund der Bürgerstiftung Dülmen

Seit mehr als 20 Jahren besteht die Bürgerstiftung Dülmen. Errichtet wurde sie von einer Gruppe Dülmener Bürger aus der Mitte des Lions Clubs Dülmen im Dezember 2000. Die Grundidee folgte dem damals noch sehr jungen Beispiel der ersten Bürgerstiftungen in der Bundesrepublik (z.B. in Gütersloh und Hannover), die eine Institution auf der Grundlage ehrenamtlichen Engagements von Bürgern für Bürger schaffen wollten.

Das sagen die Gründer der Bürgerstiftung:

„Wir sind eine gemeinnützige Stiftung von Dülmener Bürgern, die zum Wohle der Stadt und der in ihr lebenden Menschen Projekte und Entwicklungen vor Ort fördert.“

Die Aufgabe der Bürgerstiftung Dülmen lautet, eigene Ideen für die Zukunft unserer Stadt und ihrer Bürger zu entwickeln, das Engagement anderer aktiv zu fördern, auf aktuelle Probleme gezielt zu reagieren, die individuellen Gestaltungskräfte zu stärken und sie auf einer bürgerschaftlichen Ebene zu größerer Wirksamkeit zu bündeln.

Dies geschieht durch die Initiierung und Förderung von Projekten in den wichtigen kommunalen Aufgabenbereichen Jugend, Altenhilfe, Bildung, Sozialwesen, Kultur, Integration, durch rasche und unbürokratische Hilfe in akuten Notfällen und durch die Unterstützung von individuellen und gemeinschaftlichen Bemühungen um die Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt.

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